Ein Fest rund um die Schwarze Katz'

Das Zeller Weinfest war ein Knaller - nicht nur wegen des Feuerwerks
Das Weinfest der "Zeller schwarze Katz" erwies sich wieder als absoluter Publikumsmagnet. Tausende Besucher tummelten sich seit Freitag auf dem Festgelände und vegnügten sich bei edlen Tropfen und einem weltmeisterlichen Rahmenprogramm.
ZELL. Nicht nur der Wettergott, auch die erfolgreiche Deutsche Fußball-Nationalmannschaft sorgten für ausgelassene Stimmung auf der prächtigen Weinmeile am Moselufer. Neben dem großen Weinbrunnen, den die Zeller Jungwinzer bedienten, präsentierten Winzer aus den Moselgemeinden Neef, Bullay, Briedel, Pünderich, Enkirch und Merl ihre besten Erzeugnisse. "Hervorragende Weine, ich habe an allen Ständen probiert und bin begeistert", schwärmte Michael Hagen aus Düren, der zum ersten Mal das Weinfest mit drei Freunden besuchte und nächstes Jahr wieder kommen möchte.
Gleichzeitig Kirmes
Doch nicht nur das Weinangebot, auch das Rahmenprogramm war aller Ehren wert. Mit dem Umzug durch die Stadt, unter Beteiligung aller städtischen Vereine und dem anschließenden Aufstellen des Kirmesbaumes wurden die Wein-Festtage und gleichzeitige Kirmes am Freitagabend eingeläutet. Die 31 Meter hohe Fichte steht als Symbol für die kirchlichen Schutzpatronen "Peter und Paul". Dicht an dicht saßen die Besucher im Festzelt oder standen vor den Eingängen und verfolgten mit der feierlichen Krönung der neuen Stadtweinkönigin den nächsten Höhepunkt des Abends. Die 24-jährige Betriebsfachwirtin für Touristik, Nathalie Geiger, übernahm die Krone von ihrer Vorgängerin Judith Weis. Ihr zur Seite steht die 18-jährige Heike Weber als Wein-Prinzessin.
Die Qualitätsanstrengungen unserer Zeller Winzer sind enorm und sie werden bei Prämierungen und Wettbewerben mit grandiosen Erfolgen gekrönt. Gerade die Jungwinzer machen mit internationalen Aktivitäten enorme Qualitätsfortschritte, ohne dabei die regionale Seele, das Terroir, ihrer Weine zu vergessen. Aus der Zusammenarbeit der Winzer entstehen neue, moderne Weine, die ein geschmackvolles, unkompliziertes Weinvergnügen möglich machen. All dies möchte ich während meiner Amtszeit vermitteln und nutzen, um noch mehr Menschen von unseren edlen Tropfen und unserer einzigartigen Landschaft zu überzeugen", sagte die neue Weinmajestät unter dem stürmischen Applaus der vielen Gäste. Prinzessin Heike und Weinkönigin Nathalie begrüßten danach die Anwesenden in Englisch und Französisch. Auch hierfür ernteten sie den Beifall der Besucher und überzeugten mit ihrem majestätischen Charme.
Viel Applaus für Umzug
Der Weinfestsamstag stand ganz im Zeichen der Wahl zur Miss Zeller Land (siehe Kasten rechts) und endete am Abend mit einem furiosen Großfeuerwerk, das erstmals aus den Zeller Weinbergslagen abgebrannt wurde. Die zahllosen Licht-, Funken- und Knalleffekte entzückten das staunende Publikum immer wieder aufs Neue. Mit Ahhhs und Ohhhhhs begleiteten die Zuschauer die beeindruckenden Feuerwerkssalven, die die Firma Steffes-Ollig aus Müllenbach weltmeisterlich in Szene setzte. Bis in den Morgen tanzten die Besucherscharen zu den Klängen der Top-Band "Hunsrücker Nachtschwärmer", schunkelten und genossen bei milden Temperaturen ausgiebig die erlesenen Gewächse im herrlichen Ambiente des Weindorfes.
Über 40 Fußgruppen und Motivwagen, begleitet von fünf Musikkapellen, bewegten sich am Sonntagnachmittag durch die Straßen der Weinstadt. Unzählige Zaungäste standen entlang der Wegstrecke und zollten den fantasievoll gekleideten Fußgruppen wie die Stadtgarde Kaisersesch, den Gerolsteiner Stadtsoldaten, den Traben-Trarbacher Stadtschrötern oder aber auch den Weinrömern aus Zell und Ediger-Eller reichlich Applaus.
Nicht zu vergessen die charmanten Weinmajestäten aus den Nachbargemeinden, die in Cabrios oder auf Festwagen ihrer Heimatgemeinde durch die Stadt chauffiert wurden. Mit dabei die Repräsentantin des Anbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer, Anne Mertes, und die neu gekürte Miss Zeller Land, Marie Christin Driessen aus Birkenfeld. Weiterhin konnten die Zaungäste eindrucksvolle Motivwagen wie die Zeller Schwarze Katz, das Briedeler Herzchen, den Bullayer Brautrock oder aus aktuellem Anlass den Riesen WM-Schuh bewundern. Ausgelassen ging es am Abend weiter, als "The Wild Bobbin Baboons" die wilden 50er Jahre wieder lebendig machten. Mit Schmalztolle, Glitzeranzug und Hits aus der Zeit von Bill Haley, Elvis und Co begeisterten sie nicht nur das jugendliche Publikum. "Wir können sagen, das Weinfest war Feiern bei Freunden", brachten es Alfred und Bärbel Decker aus Borken auf den Punkt.