Sprühender Auftakt: Spektakel lohnt sich

An die 30 000 Besucher beim Dampfspektakel und 10 000 beim Moselfeuerwerk – Trotz Kosten von 29 000 Euro macht der Kreis keine Miesen
Wenn die ganze Region zusammenarbeitet, zahlt sich das aus: Das Dampfspektakel hat’s bewiesen.
REGION. Die Veranstalter des Spektakels sind zufrieden: Der Verband Schienenpersonennahverkehr Nord (SPNV), die Vulkaneifelbahn und der Verband deutscher Museums- und Touristikbahnen hatten mit rund 20 000 Besuchern gerechnet. Trotz Regens am Sonntag erwartet Thomas Geyer vom SPNV die genauen Zahlen mit Spannung: „Mit Glück knacken wir sogar die 30 000!“
Fast alle Züge seien mehr als voll besetzt gewesen, sagt SPNV-Sprecher Geyer. Am beliebtesten waren die Strecken zwischen Saarbrücken, Trier und Koblenz sowie zwischen Trier und Gerolstein. Zum Sturm auf die Stahlrösser trugen auch die Eisenbahnfans bei, die überall an den Schienen auf der Jagd nach Fotos für die private Sammlung waren. Edi Reiz von der Kreisverwaltung berichtet aus Bullay: „Wenn zwei Loks gleichzeitig im Bahnhof waren, wurde der regelrecht überrannt.“
Bullay hatte sich auch das Fernsehen für den Dreh ausgesucht. Das Konzert der Band Wirtschaftswunder und die Show „Wir bei euch“ waren ausverkauft. Zu den 1100 zahlenden Besuchern kamen rund 200 Zaungäste, informiert Wolf-Günther Gerlach von SWR4. Auch der Kreis schließt das Spektakel ohne rote Zahlen ab: Das ermöglichten Zuschüsse von allen Gemeinden zwischen Enkirch und Neef, vom SPNV sowie von den Raiffeisenbanken, die Einnahmen aus den Schiffstickets und ein Sonderrabatt der Feuerwerksfirma Steffes-Ollig, außerdem viele ehrenamtliche Helfer: zusammen ein Finanzvolumen von 29 000 Euro.
Polizei und Kreis schätzen, dass an ihrem Hauptereignis, dem Moselfeuerwerk, an die 10 000 Menschen teilnahmen: 1700 auf den fünf Schiffen, der Rest in den Weinbergen. Helmut Reuter von Steffes-Ollig war mit acht Leuten dafür fast zwölf Stunden im Einsatz – und plant bereits, es noch besser zu machen: „Die Abschiedsrunde der Schiffe war zu lang, das Feuerwerk sollte der krönende Abschluss sein!“ Für Unmut unter den Zuschauern sorgte der späte Beginn: Einige gingen von der veralteten Information aus, dass es um 21 statt um 21.50 Uhr losgehe. Starke Strömung verschob den geplanten Beginn dann noch um eine Viertelstunde.
Außer dem tragischen Unfall in Ulmen, durch den ein junger Heizer starb, gab es keine ernsthaften Zwischenfälle. Eine Wiederauflage des Moselfeuerwerks ist im Gespräch – macht sich ein sprühender Saisonauftakt für Cochem-Zell doch wunderbar.
Dorothea Müth